Sie sind „Nerds“ im besten Sinne: Experten und Expertinnen, Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, Ingenieure und Ingenieurinnen, Handwerker und Handwerkerinnen und Künstler und Künstlerinnen in einem. Für das Festival „Freqs of Nature“, das in Brandenburg veranstaltet wird, baute das Team beispielsweise aus dreieinhalb Tonnen Holz und Metall eine Art überdimensionales Uhrwerk aus Zahnrädern, das mit einem acht Meter langen Baumstamm als Antriebswelle in Bewegung gesetzt wurde und sich über den Köpfen der tanzenden Festivalbesucher drehte. Aus diesem Künstlerkollektiv heraus gründete sich eine weitere Gruppe, die sich auf ein spezielles Thema fokussierte: Die „HiLabs Tesla“-Gruppe beschäftigt sich seit sechs Jahren mit einem Gerät, das im Volksmund Tesla-Spule genannt wird. „Eigentlich ist das eine Art Hochspannungstransformator“, sagt Simon Lang. Der Jenaer ist Physiker und freier Künstler.

Was den Studioraum angeht, fanden die fünf Tüftler Unterstützung bei der Jenaer Zwischennutzungsagentur „Blank“. Die Leiterin der Agentur, Eva Großblotekamp, suchte nach einer geeigneten Fläche. Ein Raum, der den besonderen Ansprüchen des Tüftler-Teams entspricht. Denn zuvor hatte man zum Proben mit den Tesla-Transformatoren kurzfristig Firmen-Hallen anfragen müssen. „Das ist nicht sehr effektiv“, so Lang. Vier bis fünf Stunden Aufbau seien nötig, um drei Stunden proben zu können.

Medienkünstler Thai Tai Pham gehört ebenfalls zum „HiLabs Tesla“-Projekt, er ist froh, dass es die Zwischennutzungsagentur in Jena gibt. „Wir haben damals die Kulturberatung aufgesucht – uns über Fördermöglichkeiten informiert und Rat zu unserem Konzept gesucht. Die Zwischennutzungsagentur sitzt im gleichen Gebäude, also haben wir da auch gleich angeklopft.“ Seit März nutzt das Künstlerkollektiv nun den neuen Raum, um Transformatoren zu bauen, zu testen und sie als „Musikinstrument“ zu nutzen. Vorführungen der Tesla-Spulen gab es unter anderem bereits in der Imaginata vor Schulklassen.